Hüsten. Jubelszenarien in grün und weiß: Der SV Hüsten 09 ist Arnsberger Hallenstadt-meister 2011. Im Finale sah der SC Neheim schon als sicherer Sieger aus, als Oleg Kretz 84 Sekunden vor dem Ende zum 2:1 traf. Doch Dirk Mikolajczak rettete die Hüstener mit dem Ausgleich 15 Sekunden vor Schluss ins Neunmeterschießen, wo die 09er wie schon in der Gruppenphase mit 6:4 die Oberhand behielten. Damit sicherten sich die Grün-Weißen zum ersten Mal in der 35-jährigen Turniergeschichte den Titel.
Vor rund 700 Zuschauern in der prall gefüllten Sporthalle Große Wiese zeigten die 09er über das gesamte Turnier hinweg die wohl beste Leistung aller Mannschaften. Das bekam auch A-Ligist FC BW Gierskämpen im Eröffnungsspiel der Endrunde der 35. Arnsberger Hallenstadtmeisterschaft zu spüren. Zwar gehörten die Anfangsminuten wohl eher den Blau-Weißen, die besonders in der zweiten Minute eine sehr gute Möglichkeit ausließen, doch nach der Hälfte der 15-minütigen Spielzeit bekam die Bruchhage-Elf mehr Zugriff auf das Spiel und erzielte durch Florian Schuberth das 1:0 (7.). Danach verteidigte der Landesligist geschickt und ließ nur noch selten eine Chance des FC zu, der am Ende einsehen musste, dass der SV Hüsten 09 die ersten drei Punkte des Turniers einfuhr. Alex Bruchhage vergab sogar kurz vor dem Ende noch die Möglichkeit auf die Vorentscheidung (14.).
Im zweiten Gruppenspiel stand den Grün-Weißen der Bezirksligist TuS Müschede 07 gegenüber, der gleich im ersten Spiel den höchsten Sieg des Tages hinlegte und gegen den SV Arnsberg 09 mit 6:0 gewann. Davon unbeeindruckt spielten die 09er aber munter nach vorne und hätten bereits in der dritten Minute durch William Francson in Führung gehen können, der seine Chance aber liegen ließ. Auch Veton Veliq scheiterte zwei Mal innerhalb kürzester Zeit vor dem TuS-Tor (4.). Doch bei dem grün-weißen Angreifer riss wenig später der Faden: In der sechsten Minute überwindete der Kosovo-Albaner Thomas Kellermann im Müscheder Gehäuse und brachte seine Farben in Front. Allerdings egalisierte Filippo Vento das Ergebnis nur 34 Sekunden später wieder, 1:1 (7.).
Die Partie lebte von der Spannung. Immerhin hatten beide Teams ihr erstes Gruppenspiel gewonnen und wollten nun schon fast für das sichere Weiterkommen sorgen. Daher waren beide Mannschaften besonders darauf bedacht, durch ein sicheres Passspiel zum Torerfolg zu kommen. Doch Thomas Kellermann spielte den Ball in der elften Minute genau in die Füße von 09-Akteur Dirk Mikolajczak, der sich nicht zwei Mal bitten ließ und den Fehler des TuS-Keepers gnadenlos ausnutzte. Thomas Hommel war es in der 14. Spielminute aber, der Müschede zumindest noch einen Punkt rettete und zum 2:2-Endstand traf.
Da Gierskämpen sein Spiel gegen Arnsberg 09 mit 3:0 für sich entscheiden konnte, war die Begegnung zwischen dem FC BW und TuS Müschede 07 schon ein echtes Endspiel um den Einzug in die K.O.-Runde. Hüsten und Müschede hatten vor dem letzten Spiel jeweils vier Punkte auf dem Konto, Gierskämpen folgte mit drei Zählern direkt dahinter. Daher zählte für den A-Ligisten gegen den TuS 07 nur ein Sieg für das Weiterkommen, Müschede stand mit einem Unentschieden schon sicher im Halbfinale. Der FC BW Gierskämpen sollte sich aber mit 2:1 durchsetzen und das Ticket für die Entscheidungsspiele buchen. Die "Eulen" aus Müschede mussten dagegen auf ein Wunder hoffen: Der SV Arnsberg 09 musste gegen Landesligist SV Hüsten 09 gewinnen, um weiter im Turnier zu verbleiben.
Für die Bruchhage-Elf ergab das 2:1 des FC BW Gierskämpen über den TuS Müschede 07, dass ein Sieg gegen den SV Arnsberg 09 für den Gruppensieg reichen würde. Dementsprechend zeigten sich die 09-Akteure aber auch nervös, Arnsberg war in den ersten Minuten des Spiels das aktivere Team. Angetrieben von Ex-09er Piotr Jakobczak gaben die in blau-weiß gekleideten Arnsberger einige Torschüsse ab, die Hüsten aber schadlos überstand. So sorgte Dirk Mikolajczak für die 1:0-Führung des SV Hüsten 09 (5.). Als der 23-Jährige in der elften Minute auch noch das 2:0 besorgte, war der Bann schließlich gebrochen. Veton Veliq mit einem Doppelpack (13. und 15.) und René Zweimann (15.) schossen sogar noch einen standesgemäßen 5:0-Kantersieg heraus und unterstrichen damit die starken Leistungen der Grün-Weißen im bisherigen Turnierverlauf.
In der Gruppe B hatte sich nach dem Ende der Gruppenspiele Landesligist SC Neheim mit neun Punkten als Erster durchgesetzt. Dahinter folgte das Überraschungsteam SV Bachum/Bergheim, dass bis auf die Niederlage gegen Neheim zwei Siege gegen Bruchhausen und Voßwinkel eingefahren hatte. Damit kam es in den Halbfinalen zu folgenden Paarungen: Der SV Hüsten 09 musste gegen den SV Bachum/Bergheim ran, der SC Neheim traf im zweiten Spiel auf den FC BW Gierskämpen.
Gegen A-Ligist SV Bachum/Bergheim war das Bruchhage-Team natürlich Favorit. Und dieser Rolle wurde der Landesligist auch gerecht: Florian Schuberth traf im zweiten Anlauf schon nach 79 Sekunden zur Führung der Grün-Weißen, die Bachum/Bergheim zwar in der vierten Minute nach einem Fehler von Sebastian Trägner, der ansonsten ein hervorragendes Turnier spielte, ausglich, danach aber durch einen Treffer von Stephen Hoffmann erneut in Rückstand geriet (6.). Zuvor hatte Veton Veliq einen tollen Schuss aus knapp zwanzig Metern abgegeben, den Bachum's Torhüter mit einer Glanzparade vereitelte (6.). In der achten Minute baute der SV Hüsten 09 den Vorsprung nach einer wunderschönen Kombinationen über alle vier Stationen durch Philipp Völker auf 3:1 aus. Florian Schuberth besiegelte in den Schlusssekunden mit einem Lupfer den 4:1-Endstand (15.).
Hüsten stand also im Endspiel, Bachum/Bergheim spielte um Platz drei. Doch wer folgte den Grün-Weißen ins Finale um den 35. Arnsberger Stadtmeistertitel? Am Ende sollte es der SC Neheim sein, der sich aber äußerst fragwürdig gegen den FC BW Gierskämpen durchsetzte. Nach vier Minuten zeigte der Schiedsrichter Neheim's Keeper Patrik Bräkelmann nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums die rote Karte. Daraufhin spielte Patrick Voß die Partie für den SC als Torhüter zu Ende. Weil es nach 15 Minuten aber immer noch 0:0 zwischen beiden Mannschaften stand, musste ein Neunmeterschießen herhalten, wo beim SC plötzlich Fabian Pelkner, Torwart des SC Neheim II, im Tor stand und den entscheidenden Strafstoß parierte. Danach gab es wilde Proteste nicht nur von Gierskämpener Seite, ob Fabian Pelkner trotz eines Einsatzes bei den zeitgleichen 16. Pfiff Sport Champion Masters spielen und bei einem Neunmeterschießen direkt im Tor stehen darf, welche letztendlich aber ohne Erfolg blieben. Neheim spielte im Finale, Gierskämpen im Spiel um Platz drei.
Endspiel: Veton Veliq trifft zur 1:0-Führung des SV Hüsten 09.
Nachdem sich Gierskämpen den dritten Platz durch einen 3:1-Sieg über Bachum/Bergheim sicherte, kam es zum Endspiel. Aufgrund des unrühmlichen Auftrittes des SC feuerte die gesamte Zuschauertribüne den SV Hüsten 09 im Finale an, welcher in der Anfangsphase eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe gegen Dirk Mikolajczak erfolgreich überstand. Danach nutzte Veton Veliq aber eigene Überzahl aus und traf, als Neheim wegen einer Zwei-Minuten-Zeitstrafe nur mit drei Feldspielern agieren durfte, zum 1:0 für die Grün-Weißen (8.). Jubel in der gesamten Halle brach aus, doch dieser währte nicht lange. Mike Davids traf nur 18 Sekunden nach dem 1:0 zum Ausgleich (9.). In der zwölften Minute wäre dem SC fast die Wende geglückt, doch Patrick Voß traf nur den Pfosten. Doch Oleg Kretz brachte die Rot-Weißen 84 Sekunden vor dem Ende schließlich auf die Siegerstraße (14.).
Neheim war dem Stadtmeistertitel zum Greifen nah. Doch Dirk Mikolajczak machte dem ewigen Rivalen 15 Sekunden vor Schluss einen Strich durch die Rechnung und traf zum 2:2-Ausgleich. Die Sporthalle Große Wiese stand Kopf, keinen hielt es mehr auf den Sitzen. Hüsten hatte in den letzten Augenblicken des Spiels noch den Ausgleich erzielt und sich damit ins Neunmeterschießen gerettet. Dort sollte Dirk Mikolajczak für Hüsten vorlegen, scheiterte aber an Fabian Pelkner. Daher markierte Mike Davids das 3:2 für Neheim. Philipp Völker glich aus, Oleg Kretz verwandelte aber zum 4:3 für den SC. Für Hüsten traf Stephen Hoffmann aber zum 4:4.
Nun war für den Sportclub Philip Middel an der Reihe, der im Dress der Rot-Weißen auch den ersten Neunmeter verschoss und nur den Pfosten traf. Damit die Chance für Hüsten, erstmals im Entscheidungsschießen in Front zu gehen. René Zweimann kam mit dem Druck aber zurecht und netzte zum 5:4 für Hüsten ein. Als Christopher Franz für den SC schließlich das Tor verfehlte, musste Veton Veliq für das Bruchhage-Team nur noch treffen, um Stadtmeister zu werden. Der 21-Jährige legte sich die Kugel hin, nahm Anlauf und zielte die Kugel an Fabian Pelkner vorbei ins Netz. Hüsten war in diesem Moment Stadtmeister 2011, grenzenloser Jubel bei der Mannschaft und den 09-Fans. Erstmals in der 35-jährigen Geschichte der Arnsberger Hallenstadtmeisterschaften gewann der SV Hüsten 09 das Turnier. Erfolgreichster Torschütze der Endrunde war Veton Veliq mit fünf Treffern, erfolgreichster Torschütze des gesamten Turniers Florian Schuberth mit insgesamt 13 Toren.
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